Viel Training dank früher Anreise
Durch die frühe Anreise am Dienstag hatte ich einige Tage Zeit zu trainieren um mich auf die Bedingungen einzustellen. Die deutsche Mannschaft hatte ihr Trainingsfeld ganz in der Nähe der F3C-Flightline, was kurze Wege und was den Wind angeht zumindest ähnliche Bedingungen bedeutete. Auf der einen Seite interessant auf der anderen etwas unglücklich war, dass sehr viele Nationen direkt nebeneinander trainierten, so waren direkt nebenan die Österreicher und Amerikaner und nicht viel weiter das Team aus China. Beim Schweben war das kein Problem, nur bei dem Fahrtfiguren mussten wir uns abstimmen, was sich aber später als ziemlich unkompliziert herausstellte. Am Samstag bei der Eröffnungsfeier trafen sich dann erstmals alle Nationen.
Da das Regelwerk vorschreibt, dass Jugendliche aus mindestens 4 Nationen teilnehmen müssen, damit es eine Junioren-Wertung gibt war es schon im Vorfeld für mich spannend. Ich kannte im Vorfeld keine Startliste und wusste damit auch nicht, dass mit Scott Mayo (Großbritanninen), Jiaxuan Li (China) und Sz-Hao Chiu (Taiwan) und mir, ausreichend Jugendliche am Start waren. Scott kannte ich schon von der Euro-Heli-Serie in Holland, die anderen beiden kannte ich im Vorfeld nicht. Entsprechend gespannt auf die Ergebnisse ging ich in den ersten Wettkampfdurchgang am Sonntag.
Mein erster Flug am Sonntag war um 17:30, was sehr langes Warten bedeutete. Um die Zeit zu überbrücken war ich zu den Flügen der Teamkollegen an der Fligtline um sie zu unterstützen. Außerdem schaute ich mir die Flüge der Top-Piloten wie Hiroki Ito und Ennio Graber an. Die Flüge der beiden sind in Echt nochmal beeindruckender als auf Videos!
Nachdem ich dann endlich, fast als letzter, dran war, konnte folgende Bilanz gezogen werden:
Mit dem Ziel, die gezeigte Leistung erneut abzurufen ging es an die Flüge 2 und 3, die für mich jeweils etwas früher als am Vortag stattfanden. Die Devise für mich lautete: „alles genauso machen wie gestern“ 🙂
Trotz deutlich mehr Wind gelang es mir nur 2 bzw. 3 Punkte im Bezug auf den ersten Flug einzubüßen, was am Ende 854,32 und 863,54 bezogen auf Ennio Graber bzw. Hiroki Ito Wert war.
Der 4. Durchgang startete für mich früh morgens bei guten Bedingungen. Am Ende stand mein bestes Ergebnis mit 241,5 Punkten auf dem Zettel. Wie viel meine neue Bestmarke Wert war, sollte sich erst im Laufe des Tages zeigen, aber zumindest war die Hoffnung auf das Finale noch da. Durch die sehr hohe Wertung von Ennio Graber wurde meine hohe Punktzahl etwas relativiert. Es reichte aber trotzdem noch für 900,27 Punkte bezogen auf Ennio. Damit hieß es Abwarten, was die Konkurrenz macht. Einige Piloten, die in den Durchgängen zuvor noch vor mir lagen, erreichten meine Punktzahl nicht, wodurch ich am Ende die 12. beste Tageswertung verbuchen konnte. Dadurch konnte ich zwar wieder näher an die vorderen Platzierungen heranrücken, am Ende des Tages fehlten leider noch 6 Punkte auf Rang 15 und das Finale.
Auf der eine Seite war das natürlich schade, auf der anderen kann ich angesichts meiner Erwartungen und der starken Konkurrenz mit dem 16. Platz vollkommen zufrieden sein. Dazu kam noch, dass ich in allen 4 Durchgängen unter den Jugendlichen die besten Flüge machen konnte, und so stand schon am Mittwoch der Junioren-Weltmeister Titel fest. Da es alle 3 Teamkollegen ins Finale schafften, bestanden zusätzlich gute Aussichten auf eine Medaille mit der Mannschaft.
Das Finale am Freitag und Samstag versprach bereits nach dem ersten Durchgang spannend zu werden. Hiroki Ito, der in den P-Durchgängen noch das nachsehen hatte, schaffte es die 1000er Wertung zu erfliegen und sich so an die Spitze zu setzen.
In der Mannschaftswertung schienen die Japaner uneinholbar, und so ging es zwischen Deutschland und der Schweiz um Rang zwei. Im Laufe der ersten beiden Durchgänge am Freitag, ging es zwischen den beiden Nationen immer knapp hin und her. Es kam am Ende also auf den dritten und letzten Finaldurchgang am Samstag an.
Nachdem im ersten Finaldurchgang noch Hiroki Ito die Nase vorn hatte, bekam im 2. Durchgang Ennio Graber den 1000er. Also musst auch hier die 3. Runde die Entscheidung bringen.
Bei extrem viel Wind am Samstag starteten alle drei Schweizer in der ersten Gruppe, und es sah so aus, als würden die Schweizer das Rennen gegen unsere Mannschaft gewinnen. Erst mit dem letzten Flug des Wettbewerbs von Hiroki Ito, fiel die Entscheidung sowohl im Einzel als auch in der Mannschaft: Der Japaner legte einen beeindruckenden Flug hin, und bekam 1000 Punkte – Damit war Hiroki Ito Weltmeiser im F3C. Gleichzeitig wurden alle bisher absolvierten Flüge jetzt auf die neue Bestmarke normiert, was zur Folge hatte, dass sich Deutschland wieder vor die Schweiz schob. Damit sind wir (Gerhard Grasser als Teammanager, Stefan Wachmuth, Eric Weber, Sascha Kunz, Frieder Völkle) Vize-Weltmeister im F3C hinter den Japanern und vor der Schweiz!
F3C:
3. Stefan Wachsmuth
4. Eric Weber
15. Sascha Kunz
16. Frieder Völkle
F3C-Mannschaftswertung:
1. Japan
2. Deutschland
3. Schweiz
F3N:
13. Felix Braun (Deutschland)
21. Niklas Mai (6. Junior) (Deutschland)
23. Uwe Naujoks (Deutschland)